Gallenblasensteine

Die Gallenflüssigkeit wird in der Leber hergestellt, in der Gallenblase gespeichert und bei Bedarf an den Darm abgegeben. Dort hilft sie bei der Verdauung von Fetten. Gallensteine entstehen, wenn die Gallenflüssigkeit eindickt. Kleine Gallensteine können unbemerkt mit dem Gallenfluss mitgeschwemmt werden, große können auf dem Weg aus der Gallenblase in den Darm im Gallengang stecken bleiben.

Schmerzen im mittleren Oberbauch weisen auf eine Gallenkolik hin Dazu kommt es besonders häufig nach einer fettreichen Mahlzeit. Der feststeckende Stein führt zu einer Gallenkolik: Heftige, krampfartige Schmerzen im rechten und mittleren Oberbauch, die in den Rücken und die rechte Schulter ausstrahlen. Versperrt ein Stein den Gallengang komplett, besteht zusätzlich die Gefahr einer Gallengangsinfektion.

Ältere Menschen, Diabetiker und Übergewichtige haben ein erhöhtes Risiko, Gallensteine zu entwickeln. Frauen sind zwei bis drei Mal häufiger betroffen als Männer. Moderne Untersuchungstechniken ermöglichen eine schnelle und schonende Diagnose: Zuerst wird der Bauch mit Ultraschall untersucht. Der Patient bekommt krampflösende und schmerzstillende Medikamente, bei Fieber auch Antibiotika. Außerdem darf er in der Regel nichts essen.

Kleine Gallengangssteine können endoskopisch (ERCP) entfernt werden. Wenn die akute Kolik abgeklungen ist, wird die Entscheidung über eine Operation getroffen. Für Gallensteine ist eine Therapie (Behandlung) nur erforderlich, wenn sie Beschwerden verursachen. Zwar bleiben rund 80 % aller Gallensteine "stumm", aber die Zahl der beschwerdefreien Steinträger verringert sich seit den letzten Jahren.

Wenn Gallensteine Probleme machen, sollten sie möglichst schnell behandelt werden, um spätere Komplikationen wie chronische Entzündungen der Gallenblase zu vermeiden oder ein übergreifen der Entzündung auf die Bauchspeicheldrüse zu verhindern.
Die Regelbehandlung ist die Gallenblasenoperation (Cholezystektomie). Dabei wird die Gallenblase mit den darin befindlichen Steinen komplett entfernt. Die Steine alleine zu entfernen macht keinen Sinn, da die Gallenblase bei Steinträgern in ihrer Funktion beeinträchtigt ist und erneut Gallensteine entstehen können. Da wir die Reservoirfunktion der Gallenblase nicht brauchen, bedeutet der Verlust der Gallenblase für den Patienten in der Regel keine Beeinträchtigung seiner Lebensqualität.

Es gibt grundsätzlich zwei Methoden, die Gallenblase zu entfernen:
die klassische "offene" Operation mittels Oberbauchschnitt (konventionelle Cholezystektomie) und die in den letzten Jahren entwickelte endoskopische Operationstechnik mittels Bauchspiegelung (Laparoskopische Cholezystektomie).

Welche Technik für Sie in Frage kommt wird nach einer eingehenden Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen in meiner Ordination festgelegt.